Essen als Lösung: Was hinter deinem Essverhalten steckt + 5 Sofort-Tipps für Achtsamkeit
- Christa

- 22. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Du bist nicht falsch – du funktionierst
Vielleicht kennst du das: Du hast dir vorgenommen, heute „besser“ zu essen. Du startest mit einem gesunden Frühstück, hältst dich beim Mittagessen zurück – aber abends passiert es wieder. Du greifst zu Schokolade, Chips oder Brot – obwohl du eigentlich keinen körperlichen Hunger hast.
Und dann kommt das schlechte Gewissen. Die Frage: „Was stimmt nicht mit mir?“ Doch was, wenn ich dir sage: Dein Essverhalten ist nicht dein Feind. Es ist eine Lösung. Eine Überlebensstrategie.

Emotionales Essen ist keine Schwäche – sondern ein erlernter Mechanismus
Viele meiner Klientinnen fühlen sich „willensschwach“, weil sie es nicht schaffen, dauerhaft kontrolliert zu essen. Doch dahinter steckt nicht mangelnde Disziplin – sondern ein tief verankerter Schutzmechanismus.
Wenn du emotional isst, dann regulierst du oft etwas anderes als Hunger:
Stress, den du tagsüber heruntergeschluckt hast
Einsamkeit, die im Alltag nicht benannt werden darf
Leistungserwartung, die du unbewusst an dich selbst stellst
Unverarbeitete Emotionen, die keinen Raum finden durften
...
Essen ist dabei oft der einzige Moment, in dem du dich sicher, geborgen oder wenigstens kurz „betäubt“ fühlst.
Was du eigentlich brauchst, wenn du isst – ohne Hunger zu haben
Dein Körper und dein Nervensystem funktionieren ganz genau so, wie sie es gelernt haben. Die Frage ist also nicht: „Warum esse ich so viel?“ Sondern: „Was bekomme ich durch das Essen – das ich mir sonst nicht erlaube?“
Mögliche Antworten könnten sein:
Nähe
Ruhe
Trost
Ablenkung
Kontrolle
Selbstbestätigung (z. B. durch „Ich war heute diszipliniert“)
Wenn wir diese unbewussten Bedürfnisse verstehen, können wir neue Wege finden, sie zu stillen – ohne dass du dich selbst sabotierst.
Warum Diäten nicht helfen – und sogar schaden können
Wenn du versuchst, emotionales Essen mit einer Diät zu „lösen“, behandelst du ein emotionales Problem mit einer körperlichen Einschränkung. Das ist, als würdest du versuchen, ein Feuer mit einem Vorhängeschloss zu löschen.
Diäten entziehen dir oft das einzige Ventil, das dein System kennt – und erzeugen so noch mehr Stress.Deshalb landen viele Frauen in einer Dauerschleife aus:
Kontrolle → Verzicht → Heißhunger → Essanfall → Schuld → Neuanfang → Kontrolle …
Diese Schleife ist kein Zeichen von Schwäche. Sie ist ein Zeichen dafür, dass du neue Wege brauchst – nicht härtere Regeln.
Was stattdessen hilft: Verbindung statt Verzicht
Der Weg raus beginnt mit einer einfachen, aber tiefgreifenden Frage: 👉 „Was fühle ich – bevor ich esse?“
Wenn du beginnst, dich selbst wieder zu spüren, kannst du lernen:
Emotionen zu regulieren, ohne sie zu unterdrücken
Bedürfnisse zu erkennen, bevor der Essdrang kommt
Grenzen zu setzen, statt dich ständig anzupassen
Das ist kein schneller Prozess – aber ein nachhaltiger. Und er beginnt nicht mit Kontrolle, sondern mit Mitgefühl.
🍽️ 5 Sofort-Tipps bei emotionalem Essensdrang
Diese Impulse ersetzen keine tiefgehende Veränderung – aber sie können dir helfen, im entscheidenden Moment innezuhalten und neue Wege zu probieren:
1. Stopp – und atme 3× bewusst ein und aus
Bevor du zum Essen greifst: Halte kurz inne. Leg eine Hand auf dein Herz oder deinen Bauch. Atme tief. Das beruhigt dein Nervensystem und gibt dir den Raum, eine Entscheidung zu treffen.
2. Frage dich: „Was fühle ich gerade wirklich?“
Ist es Hunger? Oder Anspannung? Frust? Einsamkeit?Benenn das Gefühl – auch wenn du nichts daran ändern kannst. Allein das Erkennen bringt oft schon Erleichterung.
3. Drücke das Bedürfnis aus – schriftlich oder laut
Zum Beispiel: „Ich brauche gerade Trost.“ Oder: „Ich bin so überfordert.“Sprich dich selbst an, als wärst du deine beste Freundin. Das holt dich aus dem Automatismus.
4. Triff eine bewusste Entscheidung – ohne Druck
Wenn du danach trotzdem isst: Tu es bewusst. Nicht mit Schuld, sondern mit Präsenz. So brichst du das Schwarz-Weiß-Muster: „Entweder ganz kontrolliert oder komplett egal.“
5. Beobachte dich mit Mitgefühl – nicht mit Kontrolle
Was war der Auslöser? Welche Gedanken kamen davor?Mach dir Notizen – nicht zur Selbstvermessung, sondern zur Selbsterkenntnis.
📌 Wichtig: Diese Tipps sind erste Schritte zur Selbstverbindung – sie ersetzen keine tiefere Arbeit. Aber sie helfen dir, Muster zu erkennen und dich selbst ernst zu nehmen.
Wie ich dich begleiten kann
Ich nehme dich an der Hand. Zusammen arbeiten wir nicht gegen dein Essverhalten, sondern mit ihm. Wir schauen gemeinsam:
Wo deine Muster entstanden sind
Welche Bedürfnisse hinter deinem Essverhalten stehen
Wie du neue Strategien entwickelst, die wirklich zu dir passen
Denn dein Ziel ist nicht, perfekt zu essen –sondern endlich frei zu sein.
👉 Bist du bereit für den nächsten Schritt?
Wenn du spürst, dass es Zeit ist, dich nicht länger über dein Essverhalten zu definieren – sondern dich selbst wieder zu spüren: Dann lade ich dich herzlich ein, mit mir zu arbeiten.
Oder schreib mir direkt, wenn du Fragen hast.
Schlussgedanke
Du hast nicht versagt. Dein Essverhalten ist kein Beweis für Schwäche – sondern ein Ausdruck von etwas Tieferem. Und genau da darf deine Reise beginnen.





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